Caritas: Hände schaffen Heimat,
Katalog zum Projekt 'Akademie der Nationen', S. 14-15, München 2005
geb. am 10.04.1938 in Moskau/Sowjetunion - seit 1977 in Deutschland

Es war der Wunsch in Freiheit Dinge erschaffen zu können - ohne Druck und Zwang. Das edeutete aber, das kommunistische Heimatland zu verlassen, obwohl er nicht politisch engagiert oder interessiert war. Als US-Präsident Carter damals seinen Besuch in Sowjetrussland machte, war der Druck auf Breschnew so groß, daß danach einige Familien emigrieren konnten - darunter auch die Poladjans. Michael wäre lieber nach Neuseeland gegangen, aber letztendlich folgte er der Aufforderung und dem Angebot der Tolstoi-Gesellschaft nach Deutschland zu gehen.

Kunst ist für ihn etwas ganz natürliches. Seit seinem 4. Lebensjahr konnte er an nichts anderes denken. Deshalb war es für ihn auch selbstverständlich auf die Kunstakademie in Moskau zu gehen. Als Industriedesigner und Bühnenbildner für Theater & Film arbeitete er dann hauptberuflich, erhielt Preise und Auszeichnungen, und nebenbei malte er.

Ehrlich gesagt, hat er keine Ahnung wer oder was ihn beeinflusst. Spoerri und Rauschenberg vielleicht, da sie in seiner Richtung arbeiten. Beeindruckt hat ihn die russische Avantgarde Kunst mit Tatlin, Klön u.a. Diese Künstler haben schon damals in Russland mit Assemblagen gearbeitet. Im Westen war es dann eher die Popart. In seinen Verken verarbeitet er Armenische und die Russische Geschichte - das interessiert ihn.

Die Frage nach der Heimat ist für Michael eine schwierige. Bewußtes Leben, Erleben und Ausleben fand hier in Deutschland statt und nach einer schwierigen Geburt, hat er dieses Land lieben gelernt. In Russland hatte er in seiner Jugend gute und schlechte Zeiten. Wenn er jetzt ab und zu mal hinfährt, tut ihm weh, was er sieht. Da muss dann wohl doch noch so etwas wie Heimatliebe vorhanden sein...